Wird ein Neubau doch gefördert?
Main-Echo Pressespiegel

Wird ein Neubau doch gefördert?

Gemeinderat: Überraschende Entwicklung bei der Diskussion um die Sanierung der Kleinkahler Turnhalle
KLEINKAHL  Von un­se­rem Re­dak­teur JO­SEF PÖM­MERLÜber­ra­schen­de Ent­wick­lung bei der Dis­kus­si­on um die Sa­nie­rung der Klein­kah­ler Turn­hal­le. Wahr­schein­lich wer­de auch ein Neu­bau ge­för­dert. Dies er­klär­te Bür­ger­meis­te­rin An­ge­li­ka Krebs (Freie Wäh­ler) am Frei­tag im Ge­mein­de­rat. Allerdings muss dafür eine europaweite Ausschreibung gestartet werden.
Von der Möglichkeit erfuhr die Rathauschefin bei einem Gespräch mit der Staatlichen Bauverwaltung Würzburg und dem Projektträger Jülich. Dieser hatte der Gemeinde 1,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt, wenn sie ihre Turnhalle saniert. Der Zuschuss liegt bei höchstens 45 Prozent der Bausumme, die also mindestens 3,3 Millionen betragen muss.
Alte Pläne reaktiviert
Dazu habe man alte Pläne von 2013 reaktiviert. Die Gemeinde hatte damals schon eine Generalsanierung geplant, aus Geldmangel aber aufgegeben. Geschätzte Kosten der Sanierung: 3,35 Millionen Euro.
Bisher war man in der Gemeinde davon ausgegangen, dass es die Zuschüsse nur für eine Sanierung gebe, nicht für einen Neubau. Doch bei der Konferenz fragte der Projektträger selber, ob man angesichts der umfangreichen Umbaupläne nicht doch lieber einen Neubau erwägen wolle. Auf die erstaunte Frage, ob es denn den Zuschuss auch für einen Neubau gebe, hieß es: für einen Ersatzneubau ja.
Von dieser Mitteilung sei man sehr überrascht worden, so Bürgergermeisterin Krebs und Andrea Loy, Bautechnikerin der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen. Krebs: »Es sieht gut aus, wenn wir einen neuen Antrag stellen.« Die Gesprächspartner seien auf jeden Fall von den vorgelegten Plänen sehr angetan gewesen, die unter anderem eine Bühne sowie eine Öffnung des Foyers nach außen hin zu einer Terrasse vorsehen.
Ein Handicap hat der Neubau allerdings. Für die Planung muss eine europaweite Ausschreibung erfolgen. Damit hat Andrea Loy wenig Erfahrungen. Es gebe aber Spezialbüros, die diese Ausschreibung übernehmen.
Es bestehe auch die Möglichkeit, diese Ausschreibung mit einem Architektenwettbewerb zu verbinden. Andrea Loy: »Ich finde diese Möglichkeit gar nicht so schlecht.« Sie will daher entsprechende Büros anschreiben und die möglichen Kosten ermitteln.
Eine weitere Frage war es, ob ein Neubau am bestehenden Platz in der Ortsmitte auch genehmigt würde. Denn einige Nachbarn klagten über Lärm.
In der Ortsmitte belassen
Die Gemeinderäte plädieren dafür, die Turnhalle in der Ortsmitte bei der Schule zu belassen. Hierzu hieß es, dass ein Ersatzbau anders bewertet werde als ein kompletter Neubau. Eines sei sicher: Eine neue Turnhalle auf der grünen Wiese erhalte keine Fördergelder.
Die Frage war auch, ob es weitere Fördermöglichkeiten gebe. Da sah der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen, Florian Hellenthal, zwei Möglichkeiten. Zum einen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt, zum anderen vom Freistaat Bayern, da die Halle auch für den Schulsport genutzt werde. Im ersten Fall rechnet der Kämmerer aber mit keinem großen Zuschuss, im zweiten gebe es desto weniger, je mehr die Halle von einer reinen Schulsportfunktion hin zu einer Multifunktionshalle tendiere. Sie soll aber gerade auch für Feste und Veranstaltungen genutzt werden.
Die Abstimmung über einen Neubau wurde auf die nächste Sitzung im März verschoben. »Zeit haben wir, aber nicht ewig«, so Andrea Loy. Bis 2025 muss die Turnhalle fertig sein, damit es Geld gibt. Sie wolle daher schon einmal eine Bauvoranfrage an das Landratsamt stellen.

23.02.2021
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