»Wir haben keine Planungssicherheit für die nächsten Monate«

WIESEN  Flo­ri­an El­ses­ser, Pro­ku­rist des Brau­hau­ses Wie­sen, über die La­ge der Fa­mi­li­en­braue­rei. Wie be­wer­ten Sie der­zeit Ih­re wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on und wie hoch sind Ih­re Um­satz­ein­bu­ßen?Die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on ist für uns als Un­ter­neh­men sehr schwie­rig. Den Aufwand den wir als Unternehmerfamilie im Moment betreiben, ist deutlicher höher als in normalen Jahren. Wir haben keine Planungssicherheit für die nächsten Monate, da ein Fahrplan aus der Pandemie vonseiten der Politik immer noch schlicht fehlt. Die Umsätze sind im Jahr 2020 um 20 Prozent eingebrochen. Der Verlust ist durch einen gestiegenen Marktanteil im Flaschenbereich abgemildert worden. Jedoch sind gerade die Fassbierabsätze in unserer Branche essenziell.
Mussten Sie auch schon Bier wegschütten?
Wir mussten im Jahr 2020 kein Bier vernichten oder wegschütten. Jedoch wird es jetzt auch uns treffen. Der erneute Lockdown ist heuer schlicht zu lange für die Haltbarkeit unserer Fassbiere. Durch eine bessere Kommunikation beziehungsweise Strategie unserer Politiker im Herbst 2020 wäre das vermeidbar gewesen.
Was erwarten Sie von der Politik?
Wir fordern eine klare Perspektive für die gesamte Branche. Gerade die Gastronomie muss so schnell wie möglich geöffnet werden. phl