Soziales: Projekt der Caritas-Sozialstation Schöllkrippen St. Hildegard liegt aus finanziellen Gründen auf Eis - Mitgliederversammlung
SCHÖLLKRIPPEN/MÖMBRIS Von unserer Mitarbeiterin DORIS PFAFFDie von der Schöllkrippener Caritas-Sozialstation St. Hildegard geplante Tagespflege-Zweigstelle in Mömbris liegt derzeit auf Eis. Dies berichtete Horst Wehl, Vorsitzender der Sozialstation, auf Anfrage unserem Medienhaus.
In der Mitgliederversammlung am Donnerstag im Sackhaus habe er den Mitgliedsvereinen und Gemeindevertretern die Hintergründe geschildert, sagte Wehl. Nachdem im vorigen Jahr noch das Schimborner Pfarrheim für eine Tagespflegeeinrichtung zur Debatte gestanden habe, habe sich später die aus Sicht des Vorstands »einmalige Möglichkeit« ergeben, in der Mömbriser Ortsmitte geeignete Räume eines Investors zu mieten. Den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden, die einen Vertrag zur Defizitübernahme der Tagespflege haben, sei das Projekt vorgestellt worden.
Die Verhandlungen seien zunächst fortgeschritten. Mit finanziellen und personellen Risiken hätte man einen Vertrag verantworten können. Letztlich sei das Projekt aber daran gescheitert, dass die Gemeinde Mömbris eine Beteiligung an den Kosten der Inneneinrichtung ablehnte, die über den Anteil der anderen Gemeinden hinausgehen sollte.
Nach einem kürzlich »intensiv geführten Gespräch« in der Caritas-Zentrale Würzburg, an dem auch Sandra Becker, Leiterin der Sozialstation im ambulanten Bereich, teilgenommen habe, sei man sich einig geworden, »dass das Projekt, wo immer es auch verwirklicht werden könnte, erst einmal zurückgestellt werden sollte«.
Trotz dieser Nachricht und der momentan personell und finanziell bedingten »schwierigen Gesamtlage« sei die Stimmung in der Versammlung »sehr gut« gewesen, sagte Wehl. »Wir sind hier im Sackhaus noch gesegnet von niedriger Fluktuation, tollen Mitarbeitern und gesunden Strukturen«, erklärte Becker laut Wehl.
Weiterhin große NachfrageSybille Schneider, Leiterin der Tagesstätte, berichtete laut Wehl, dass es trotz geänderter Öffnungszeiten weiter hohe Nachfrage und eine Warteliste in der Tagespflege gebe. In diesem Jahr seien 30 Gäste neu aufgenommen worden. Die werktägliche Belegung liege bei 24 Personen.
Einmütig habe die Versammlung die Etats der Sozialstation abgesegnet, mit einem Volumen (Einnahmen und Ausgaben) von gut 4,3 Millionen Euro für den ambulanten Bereich und rund 1,48 Million Euro für die Tagesstätte. Die Mitgliedsbeiträge, die jeweils von den derzeit 14 angeschlossenen Krankenpflegevereinen und den acht Gemeinden bezahlt werden, bleiben pro Einwohner bei 1,25 Euro, sagte Wehl.
DORIS PFAFF