Sport- und Kulturhalle für Schöllkrippen
Main-Echo Pressespiegel

Sport- und Kulturhalle für Schöllkrippen

Grundsatzbeschluss: Schulverband gibt der Marktgemeinde grünes Licht für Neubau an der Mittelschule
SCHÖLLKRIPPEN  Die Markt­ge­mein­de Sc­höllkrip­pen kann auf dem Platz der bis­he­ri­gen Turn­hal­len an der Mit­tel­schu­le ei­nen Neu­bau für ei­ne Sport- und Kul­tur­hal­le er­rich­ten. Sie kann da­bei als Pro­jekt­trä­ger auf­t­re­ten, die För­der­mit­tel be­an­tra­gen und den für den Schuls­port not­wen­di­gen Be­reich spä­ter ver­mie­ten.

Die zusätzliche Nutzungsmöglichkeit als Kulturhalle obliegt ausschließlich der Gemeinde.

Diesen Grundsatzbeschluss fassten die Vertreter der Mitgliedsgemeinden im Mittelschulverband am Mittwochabend einstimmig. Sie schlossen sich damit dem entsprechenden Grundsatzbeschluss an, den der Marktgemeinderat in einer früheren Sitzung gefasst hatte. Der Wunsch der Bürgervertreter, der Mittelschulverband sollte dann auch das Grundstück an die Gemeinde übertragen, soll zunächst nicht-öffentlich beraten werden.

Verbandsvorsitzender Marc Babo (CSU), zugleich Bürgermeister von Schöllkrippen, betonte, dass es für die Marktgemeinde kaum eine bessere Gelegenheit geben werde für den Bau einer Halle, die sowohl für den Schulsport als auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden könnte. Als Hauptgrund nannte er die aktuellen Möglichkeiten zur Finanzierung und für den Erhalt von Fördermitteln, wenn die Gemeinde als Projektträger und damit als Bauherr auftreten werde.

Weil dadurch nur die Gemeinde einen Förderantrag stelle, werde auch nur die finanzielle Lage der Gemeinde geprüft. Die sei sogar so zu bewerten, dass wahrscheinlich ein noch etwas höherer Fördersatz erwartet werden könne. Wäre der Grundsatzbeschluss für die Gemeinde nicht gefasst worden, hätte der Mittelschulverband den Förderantrag für den Neubau stellen müssen. Dann wären laut Babo die Finanzen aller Mitgliedsgemeinden geprüft worden.

Durch den Grundsatzbeschluss könnte nun aber der Neubau schneller und effizienter realisiert werden. Das sei deshalb so wichtig, weil aufgrund des baulichen Zustands zweifelsfrei zumindest eine baldige Sanierung der bestehenden Turnhallen notwendig gewesen wäre.

Babo erinnerte daran, dass schon im März 2020, also noch unter dem damaligen Gemeinderat, ein Ersatzneubau favorisiert worden sei. Seit nach dem Amtswechsel das Thema wieder aufgegriffen worden sei, konnten einige Fortschritte erzielt werden. Dazu gehörten ein Wirtschaftsgutachten, das noch von der Regierung anerkannt werden müsse, und ein Schadstoffgutachten. Dieses Gutachten habe unter anderem bestätigt, dass in den Turnhallen das früher übliche, inzwischen aber als gesundheitsschädlich geltende Dämmmaterial Asbest verbaut sei.

Das Büro KnappKubitza Architekten habe im Oktober die Planung für eine Kultur- und Sporthalle präsentiert. Dabei seien die Nutzungen klar unterschieden worden. Der Bau einer reinen Schulsporthalle für insgesamt 29 Schulklassen, davon 23 an der Mittelschule, würde demnach rund 4,4 Millionen Euro kosten. Dafür seien 2,2 Millionen Euro als Zuschuss aus FAG-Mitteln der Regierung von Unterfranken in Aussicht gestellt worden. Um die Halle kulturell auch für Faschingssitzungen oder Theateraufführungen nutzen zu können, müssten unter anderem ein zusätzliches Foyer und eine Küche gebaut werden. Die dafür notwendigen weiteren rund 1,6 Millionen Euro übernehme die Gemeinde. Unterstützung würde sie bekommen durch 1,5 Millionen Euro Zuschuss aus einem Bundesförderprogramm. Unter dem Strich müsste die Gemeinde somit nur noch 2,3 Millionen Euro selbst aufbringen.

Die Vertreter der Mitgliedsgemeinden sprachen sich einhellig für das Modell »Projektträger Gemeinde« aus. Krombachs Bürgermeister Peter Seitz (UB) betonte aber, dass keine Vermischung stattfinden dürfe und der Mittelschulverband keinesfalls eine Refinanzierung des Hallenbaus stemmen könne. Claus Rollmann, zweiter Bürgermeister von Geiselbach, ergänzte, dass sich die Miete für die Schulturnhalle in Schöllkrippen auf jeden Fall an der Miethöhe für die Hallen in den umliegenden Gemeinden orientieren müsse.

Babo versicherte, dass die Berechnung der Miete für den Schulverband ausschließlich auf dem Bereich »reine Schulturnhalle« basieren werde: »Der Bereich Kultur ist ausschließlich Sache der Gemeinde«, sagte er. Dann sei das eine »saubere Sache«, wie Kleinkahls Bürgermeisterin Angelika Krebs ihre Zustimmung formulierte.

03.12.2021
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