Miss Germany: Die Chance für Eva
Main-Echo Pressespiegel

Miss Germany: Die Chance für Eva

Fragen & Antworten: Wie läuft die Wahl am Samstag? - Schafft es die 25-jährige Hebamme aus Schöllkrippen?
RUST/SCHÖLLKRIPPEN  Eva Si­mo­ne Plac­zek aus Sc­höllkrip­pen (Kreis Aschaf­fen­burg) ist so nah dran: Am Sams­tag kann sie als ei­ne von zehn Fi­na­lis­tin­nen die neue Miss Ger­ma­ny 2023 wer­den. Hier sind al­le wich­ti­gen Fra­gen und Ant­wor­ten zum Con­test und die Chan­cen der 25-jäh­ri­gen Hebam­me, In­flu­en­ce­rin und Pod­cas­te­rin:

Warum will Eva Miss Germany werden?

Eva will den Titel und die Öffentlichkeit nutzen, um auf die Situation der Geburtshilfe aufmerksam zu machen. Sie hatte zunächst eine Zeit lang als Hebamme gearbeitet und war hier erschrocken über die Art, wie manche Geburten in Kreißsälen ablaufen.

Was genau ist Evas Botschaft?

Eva tritt dafür ein, dass der Moment, in dem ein Kind geboren wird, ohne Gewalt und sehr liebevoll betreut ablaufen muss. Nicht unbedingt in einer Klinik, eher in einem Geburtszentrum, basierend auf medizinisch-wissenschaftlichem Kowhow.

Warum sprechen gerade alle über Hebammen?

Vielerorts mangelt es derzeit an Hebammen. Im Dezember analysierte Main-Echo-Redakteurin Nina-Anna Beckmann in einem Beitrag: »Zu wenig Fachpersonal und zu hohe Arbeitsverdichtung. Immer weniger Hebammen seien bereit, unter diesen Bedingungen in den Kreißsälen zu arbeiten. Gleichzeitig schließen immer mehr und vor allem kleinere Kliniken ihre Geburtsstationen, weil sie nicht mehr rentabel sind.«

Wer richtet die Wahl der Miss Germany aus?

Veranstalter ist die Miss Germany Cooperation (MGC), eine Agentur aus Oldenburg. Der Titel Miss Germany war lange Zeit nicht geschützt, so dass es zeitgleich mehrere Wettbewerbe verschiedener Veranstalter geben konnte. 1999 gelang es der MGC beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt die Bezeichnung »Miss Germany« europaweit als Marke eintragen zu lassen, sich die Rechte an Unternehmensnamen und Wettbewerben zu sichern und so den Miss Germany-Contest auf ihre Seite zu ziehen.

Warum stehen bei der Wahl spezifische Frauen-Themen im Vordergrund?

Im Jahr 2020 krempelte der junge neue MGC-Chef Max Klemmer den einstigen Schönheitswettbewerb komplett um. Der Titel der Miss Germany soll nun einer Frau gebühren, die in ihrer inhaltlichen Aussage ein Vorbild und eine Identifikationsfigur sein kann. Auftritte in leichter Kleidung sind gestrichen. Botschaft statt Bikini.

Wo findet die Wahl statt?

Die Wahl am Samstag ist umrahmt von einem Gala-Abend in der Showarena des Europaparks. Nach der Corona-Zeit wieder mit viel Publikum und Promis in der Jury.

Wie wird gewählt?

Ausschlaggebend ist die Meinung der Jury. Dazu gehören: Bruce Darnell, Ruth Moschner, Monica Meier-Ivancan, Nicolas Puschmann und Jil Andert als Vertreterin der MGC.

Welche Chancen hat Eva?

Im Grunde hat Eva Top-Chancen auf den Titel. Mit dem Hebammen-Thema und dem Thema »Frauengesundheit auf Social Media« liegt sie im Trend und weist auf eine drängende Situation hin. Dazu kommt: Eva weiß sich zu präsentieren und wirkt vor der Kamera.

Was bringt der Titel?

Ganz ehrlich: Von der noch amtierenden Miss Germany 2022, Domitila Barros, hat man nach der Wahl wenig gesehen. Es kommt wie immer darauf an, was frau daraus macht. Die Schärpe alleine tut nichts. Immerhin gibt es für die Gewinnerin einen »Female-Leader-Award«, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Der Betrag muss in einen gesellschaftlichen Zweck investiert werden. Eva würde damit über Geburtshilfe und Frauengesundheit aufklären wollen oder sogar den Grundstock für ein Geburtszentrum legen.

Schon wieder eine Teilnehmerin aus dem Mainviereck?

Das Mainviereck hat mit der Schöllkrippenerin Eva schon zum zweiten Mal in Folge eine Finalistin bei der Wahl der Miss Germany. 2022 hatte es die Influencerin Sophie Breuer aus Lohr (Kreis Main-Spessart) geschafft. Da bei der Wahl keine weiteren Platzierungen bekannt gegeben werden, durfte sich auch Sophie Vize-Miss Germany nennen.

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MANUELA KLEBING
Hintergrund

Mehrmals täglich steht Eva vor der Handy-Kamera und postet in den sozialen Medien ihre Infos zum Thema Geburtshilfe und Frauengesundheit.

Foto:

Zur Person: So lebt Eva Simone Placzek

Ein Main-Echo-Reporterinnen-Team hat Eva Simone Placzek zuhause im Schöllkrippener Ortsteil Hofstädten besucht. Kurz bevor sie nach Rust aufgebrochen ist, hat sie zwischen all ihren Selfie-Aufnahmen für ihre Social-Media-Auftritte noch schnell die Koffer gepackt. Blazer und Sneaker müssen mit, das ist ihre Lieblingskombi. In Rust ist sie viel auf den Beinen. Das Coaching-Programm in der Woche vor dem Finale ist straff getaktet. Highheels? Eigentlich unwichtig für dynamische Ladies wie Eva, die ihre Power zeigen wollen.

Machen, Machen, Machen. Einfach tun. Das sagt Eva im Gespräch immer wieder. Perfektsein sei eigentlich out, proklamiert sie, das Erfolgsrezept sei: Loslegen. Tatsächlich: Evas Leben gleicht einem Turbo. Hebamme war ihr Wunschberuf, doch da wich in der Realität schnell die Illusion, die sie vom Job hatte. Dann eine Zeit als Flugbegleiterin. Und dann wieder: Zurück zum Leben als Hebamme, mit dem Ziel, das alles besser zu machen, was sie in der ersten Schleife erlebt hatte. Niemals aufgeben. »Ich alleine kann die Welt nicht verändern, zusammen sind wir stark«, ist Evas Motto. @wirsindfrauenstark ist ihr neuer Kanal auf Instagram, den sie unermüdlich füllt. Als hätte ihr Tag weit mehr als 24 Stunden. Denn: Ihr Hauptjob ist ja schließlich freiberufliche Hebamme? und dann kellnert sie ja auch noch nebenbei so gerne und liebt das Motorradfahren als Hobby und und und? Eva, der Turbo. (mkl)

28.02.2023
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