Warum will Eva Miss Germany werden?
Eva will den Titel und die Öffentlichkeit nutzen, um auf die Situation der Geburtshilfe aufmerksam zu machen. Sie hatte zunächst eine Zeit lang als Hebamme gearbeitet und war hier erschrocken über die Art, wie manche Geburten in Kreißsälen ablaufen.
Was genau ist Evas Botschaft?
Eva tritt dafür ein, dass der Moment, in dem ein Kind geboren wird, ohne Gewalt und sehr liebevoll betreut ablaufen muss. Nicht unbedingt in einer Klinik, eher in einem Geburtszentrum, basierend auf medizinisch-wissenschaftlichem Kowhow.
Warum sprechen gerade alle über Hebammen?
Vielerorts mangelt es derzeit an Hebammen. Im Dezember analysierte Main-Echo-Redakteurin Nina-Anna Beckmann in einem Beitrag: »Zu wenig Fachpersonal und zu hohe Arbeitsverdichtung. Immer weniger Hebammen seien bereit, unter diesen Bedingungen in den Kreißsälen zu arbeiten. Gleichzeitig schließen immer mehr und vor allem kleinere Kliniken ihre Geburtsstationen, weil sie nicht mehr rentabel sind.«
Wer richtet die Wahl der Miss Germany aus?
Veranstalter ist die Miss Germany Cooperation (MGC), eine Agentur aus Oldenburg. Der Titel Miss Germany war lange Zeit nicht geschützt, so dass es zeitgleich mehrere Wettbewerbe verschiedener Veranstalter geben konnte. 1999 gelang es der MGC beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt die Bezeichnung »Miss Germany« europaweit als Marke eintragen zu lassen, sich die Rechte an Unternehmensnamen und Wettbewerben zu sichern und so den Miss Germany-Contest auf ihre Seite zu ziehen.
Warum stehen bei der Wahl spezifische Frauen-Themen im Vordergrund?
Im Jahr 2020 krempelte der junge neue MGC-Chef Max Klemmer den einstigen Schönheitswettbewerb komplett um. Der Titel der Miss Germany soll nun einer Frau gebühren, die in ihrer inhaltlichen Aussage ein Vorbild und eine Identifikationsfigur sein kann. Auftritte in leichter Kleidung sind gestrichen. Botschaft statt Bikini.
Wo findet die Wahl statt?
Die Wahl am Samstag ist umrahmt von einem Gala-Abend in der Showarena des Europaparks. Nach der Corona-Zeit wieder mit viel Publikum und Promis in der Jury.
Wie wird gewählt?
Ausschlaggebend ist die Meinung der Jury. Dazu gehören: Bruce Darnell, Ruth Moschner, Monica Meier-Ivancan, Nicolas Puschmann und Jil Andert als Vertreterin der MGC.
Welche Chancen hat Eva?
Im Grunde hat Eva Top-Chancen auf den Titel. Mit dem Hebammen-Thema und dem Thema »Frauengesundheit auf Social Media« liegt sie im Trend und weist auf eine drängende Situation hin. Dazu kommt: Eva weiß sich zu präsentieren und wirkt vor der Kamera.
Was bringt der Titel?
Ganz ehrlich: Von der noch amtierenden Miss Germany 2022, Domitila Barros, hat man nach der Wahl wenig gesehen. Es kommt wie immer darauf an, was frau daraus macht. Die Schärpe alleine tut nichts. Immerhin gibt es für die Gewinnerin einen »Female-Leader-Award«, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Der Betrag muss in einen gesellschaftlichen Zweck investiert werden. Eva würde damit über Geburtshilfe und Frauengesundheit aufklären wollen oder sogar den Grundstock für ein Geburtszentrum legen.
Schon wieder eine Teilnehmerin aus dem Mainviereck?
Das Mainviereck hat mit der Schöllkrippenerin Eva schon zum zweiten Mal in Folge eine Finalistin bei der Wahl der Miss Germany. 2022 hatte es die Influencerin Sophie Breuer aus Lohr (Kreis Main-Spessart) geschafft. Da bei der Wahl keine weiteren Platzierungen bekannt gegeben werden, durfte sich auch Sophie Vize-Miss Germany nennen.
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