In Schöllkrippen entsteht Lager für Katastrophenschutz
Main-Echo Pressespiegel

In Schöllkrippen entsteht Lager für Katastrophenschutz

Gemeinderat: Erweiterung des Feuerwehrhauses beschlossen - Kreisbrandinspektor informiert über die Planung
SCHÖLLKRIPPEN  Das Feu­er­wehr­haus im Markt Sc­höllkrip­pen soll er­wei­tert wer­den: Ein­stim­mig fass­te der Ge­mein­de­rat am Mon­ta­g­a­bend den Grund­satz­be­schluss, dass hin­ter dem Be­stands­ge­bäu­de ein zu­sätz­li­ches La­ger­ge­bäu­de im Rah­men des Ka­tastro­phen­schut­zes des Land­k­rei­ses er­rich­tet wer­den soll.

Gelagert werden soll vorwiegend Material, das wegen der Corona-Pandemie angeschafft wurde.

Kreisbrandinspektor (KBI) Frank Wissel berichtete am Montag, dass es sich dabei unter anderem um eine große Menge Schutzkleidung und FFP2-Masken handelt. Diese seien bislang in einer alten Halle in Wasserlos, die abgerissen werden soll, untergebracht. Gleichzeitig soll eine zusätzliche, separat zugängliche Lagerfläche für die Gemeinde entstehen, wo laut Bürgermeister Marc Babo (CSU) unter anderem die Pagodenzelte untergebracht werden könnten. Die dadurch entstehenden Gesamtkosten bezifferte er auf rund 385 000 Euro. Diese könnten aber mit bis zu rund 307 000 Euro bezuschusst werden.

»Das ist eine einmalige, nachhaltige und sinnvolle Gelegenheit«, betonte der Rathauschef. Parteikollege Marco Schmitt ergänzte: »Das ist eine Anerkennung für unsere Feuerwehr.«

Die gemeindliche Verwaltung soll nun die Zuschussanträge stellen und die Unterlagen für den Bauantrag vorbereiten.

Zwei weitere Lager

Babo wies darauf hin, dass es bislang ein Katastrophenschutzlager im Landkreis zur Abwehr von ABC-Gefahren bei der Feuerwehr in Großostheim gibt. Ein weiteres zentrales Lager für den Bereich Logistik soll bei der geplanten Stützpunktwehr Hutzelgrund bei Rothengrund entstehen.

Um die Pandemie-Einsatzmittel zu lagern, habe die Kreisbrandinspektion die Feuerwehr des Marktes Schöllkrippen ausgesucht.

Das dafür geplante Gebäude soll rund 30 Meter lang, 15 Meter tief und fünf Meter hoch werden. Auf den dabei entstehenden etwa 450 Quadratmetern sollen sechs Lagerplätze, jeweils versehen mit einem Tor, eingerichtet werden.

Der örtliche Feuerwehrkommandant Jörg Klingmann erklärte auf Nachfrage von Klaus Elsässer (CSU), dass eine frostsichere, gedämmte Halle gebaut werden müsse, die mindestens auf sieben Grad Celsius beheizbar sei.

Auf Nachfrage von Silvia Röhrig (FW) ergänzte Wissel, dass die Aktiven vor Ort das Lager verwalten sollen: »Eine starke Wehr, wie die in Schöllkrippen, kann das leisten«, sagte der Kreisbrandinspektor.

Bezüglich der Bedenken von Theo Grünewald (Grüne) wegen des Hochwassers berichtete Wissel, dass der Landkreis bereits grünes Licht signalisiert habe.

Auf Grundlage einiger vorliegender Angebote bezifferte Babo die Baukosten für das dritte Katastrophenschutzlager des Kreises auf rund 330 000 Euro (ohne Erdaushub, Kanal und Außenanlagen). Die zusätzliche Fläche für die Gemeinde würde mit rund 55 000 Euro zu Buche schlagen. Diese Kosten müsste sie zwar selbst tragen, aber beim Ausbau der Hauptstraße könnten »sicherlich Synergieeffekte genutzt werden«.

Der Landkreis fördere den Bau des Katastrophenschutzlagers mit rund 212 000 Euro. Diese Summe entstehe durch die Anmietung der Fläche für 25 Jahre. Ausgezahlt werden könnte sie jährlich. Viele Gemeinden entscheiden sich laut Wissel aber für die Auszahlung der Gesamtsumme im Voraus. Dazu kommen laut Babo noch die Stellplatzmiete für die Landkreisfahrzeuge und die Zuschüsse des Freistaats Bayern, so dass unter dem Strich bis zu 307 000 Euro möglich sein könnten.

28.09.2021
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