»Gehen in progressiven Baustil über«
Main-Echo Pressespiegel

»Gehen in progressiven Baustil über«

Gemeinderat: Zustimmung für Mehrfamilienhaus mit Flachdach in Blankenbach - Verwaltung empfahl Ablehnung
BLANKENBACH  »Da­mit ge­hen wir in ei­nen pro­gres­si­ven Bau­s­til über«, stell­te Bür­ger­meis­ter Mat­thias Mül­ler (CSU) am Mon­ta­g­a­bend fest, als der Ge­mein­de­rat sei­ne Zu­stim­mung zum Neu­bau ei­nes Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses in der Ei­chen­ber­ger Stra­ße in Aus­sicht stell­te. Das Be­son­de­re da­ran: Es handelt sich um das erste Hauptgebäude mit Flachdach in der Kahlgrundgemeinde.
Während sich der Rathauschef als konservativ outete und der ablehnenden Empfehlung der Verwaltung folgte, votierte der Rest des Gremiums für das Bauvorhaben: »Das ist ein tolles Gebäude, das einen modernen Blick auf Blankenbach bietet«, fasste Udo Neumeier (CSU) zusammen. Nur in einem Punkt waren sich alle einig: »Jetzt werden wir sicher öfter solchen Planungen gegenüberstehen«, kommentierte Peter Sauer (CSU) diese Entscheidung, die laut Müller »eine gewisse Grundsatzwirkung« haben wird.
»Das ist nicht dominant«, widersprach Matthias Kranz (FW) der Verwaltung, dass das Gebäude das Ortsbild beeinträchtigen und sich nicht in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen würde. Er habe kein Problem damit, vor allem nicht beim Vergleich mit Häusern in Nachbargemeinden, die laut Kranz »aussehen wie Bunker«. Auch Heiko Fleckenstein (CSU) widersprach der Verwaltung, dass das Gebäude nicht aus der sonstigen Wohnbebauung herausrage. Außerdem habe sich die Gemeinde mit den geplanten Flachdächern auf den Anbauten an den Kindergarten und das Feuerwehrhaus sowieso schon diesem modernen Baustil angenähert. Felix Becker (CSU) ergänzte, dass Blankenbach eine der letzten Gemeinden sei, die sich dafür noch nicht gänzlich geöffnet haben. Allerdings räumte er ein, dass sich ein Gebäude mit Flachdach mitten im Ort sicher nicht so gut einfügen würde: »Aber hier am Ortsrand geht's«, sagte er.
Hintergrund ist eine Bauvoranfrage vom vergangenen Jahr. Sie betrifft ein Grundstück am Ende der Wohnbebauung in der Eichenberger Straße, für das vor einigen Jahren eine Einbeziehungssatzung beschlossen worden war. Laut Rathauschef haben sich die Bauherren nach Gesprächen mit dem Landratsamt, das eine Umplanung der Firsthöhe angeregt habe, für ein Flachdach entschieden. Die Behörde habe es sogar schon als genehmigungsfähig bewertet, da die Einbeziehungssatzung zwar »gedeckte Dachfarben« vorgebe, solche Dachformen aber nicht grundsätzlich ausschließe. mst
17.04.2024
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