»Es waren gute Jahre«, blickt Pfarrer Christian Grebner (70) auf die zurückliegenden zehn Jahre, in denen er als Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft (PG) St. Katharina Ernstkichen/Schöllkrippen und St. Josef Kleinkahl tätig war. Am Sonntag, 3. Oktober, wird er mit einem Gottesdienst um 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Katharina Schöllkrippen-Ernstkirchen und einem anschließenden Stehempfang im Saal »Neue Zeit« offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Der Ruhestand habe eigentlich schon am 1. September begonnen, berichtet der Pfarrer, der am 19. Juli 2020 sein 40-jähriges Priesterjubiläum gefeiert hat, im Gespräch mit unserem Medienhaus. Jetzt sei er nur noch der Pfarrverweser, der für einen »geordneten Übergang« sorge. Wobei momentan nur bekannt sei, dass Pfarrer Andreas Hartung, leitender Seelsorger der PG Mittlerer Kahlgrund Mömbris und Christus Immanuel Krombach, ab dem kommenden Montag Pfarradministrator in Schöllkrippen und Kleinkahl sein wird (siehe »Hintergrund«).
Die Umzugsfirma stehe schon für die nächste Woche bereit. Nahezu komplett mitumziehen werden dann die Bücher, die einige Wände im Pfarrhaus füllen. Darunter die Heimatjahrbücher »Unser Kahlgrund«, für die er rund 70 Artikel geschrieben habe, seit er 1971, im Alter von 20 Jahren, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Autoren geworden sei. Sie finden ihren neuen Platz im bislang leerstehenden Pfarrhaus in Wiesthal, seinem künftigen Ruhestandsort.
Für die Gemeinde im Landkreis Main-Spessart, wo er bei Bedarf als Seelsorger aushelfen werde, habe er sich aber nicht entschieden, weil das seine erste Pfarrerstelle (von 1990 bis 1993) gewesen sei. »Da es dort einen Bahnhof gibt, kann ich mit dem Zug innerhalb einer Stunde in Würzburg sein«, erzählt er. So könne er weiterhin regelmäßig im Staatsarchiv die Historie seiner Heimatregion erforschen.
Obwohl er am 14. April 1951 in Alzenau geboren wurde und der Kahlgrund somit seine Heimat ist, habe für ihn festgestanden, dass er weggehen werde: »Der neue Pfarrer hat sonst meist schlechtere Chancen, sich einzufinden«, ist Pfarrer Grebner überzeugt. Das sei aber wichtig, angesichts der »schleichenden Entkirchlichung«, wie er den allgemeinen Rückgang der Gottesdienstbesucher und die sinkende Bereitschaft zur Mitarbeit in der Kirche nennt.
Außerdem überlasse er die notwendige Sanierung des Saals »Neue Zeit« gerne den Nachfolgern; allerdings mit der Empfehlung, dass »alle an einem Strang ziehen« sollten. Er selbst habe außer der Erweiterung des Kindergartens Schöllkrippen im Jahr 2014 hier im Kahlgrund keine Baumaßnahmen begleitet.
Der Heimat bleibe er auf jeden Fall verbunden: »Persönliche Besuche sind nicht ausgeschlossen«, verspricht er. Weitergehen werde auch seine Arbeit fürs Heimatjahrbuch. Die Artikel, die er über »Landesherrliche Beamten im frühneuzeitlichen Freigericht Alzenau« (1576 bis 1782) für die Heimatjahrbücher verfasst habe, seien, versehen mit einer neuen Einleitung, im Jahr 2016 sogar zu einem Sonderdruck zusammengefasst worden.
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