Ein »Leuchtturm« für alle Bürger
Main-Echo Pressespiegel

Ein »Leuchtturm« für alle Bürger

Florianstag: Neues Feuerwehrhaus in Wiesen eingeweiht - Parade, Messe und Feier
Wiesen  Gro­ße Freu­de in der zweit­k­leins­ten Ge­mein­de des Land­k­rei­ses: Mit ei­nem bun­ten Fest für Jung und Alt ist am Sonn­tag in Wie­sen zu­sam­men mit dem Flo­ri­ans­tag die Ein­wei­hung des neu­en Feu­er­wehr­hau­ses Am Berg ge­fei­ert wor­den. Ne­ben vie­len Wie­se­nern, aus­wär­ti­gen Gäs­ten und Ver­t­re­tern aus Ge­sell­schaft, Po­li­tik und Wirt­schaft wa­ren auch et­wa 100 Feu­er­wehr­leu­te aus rund zwan­zig Weh­ren des Hoch­spessarts, aus dem Kahl­grund, dem Kreis Main-Spess­art und hes­si­schen Nach­bar­or­ten ge­kom­men.

Angeführt vom Musikverein Harmonie Wiesen zogen die meisten von ihnen am Morgen unter strahlend blauem Himmel in einer Parade von der alten Dreschhalle in die Kirche St. Jakobus, wo Pfarrer Manfred Hock eine Messe zelebrierte. Der Seelsorger rief die Feuerwehrleute dazu auf, ebenso vertrauensvoll der Stimme von Jesus Christus zu folgen wie dem Kommando ihres Kommandanten. Weil zudem Muttertag war, dankte Feuerwehrmann Hildebert Franz in den Fürbitten allen Müttern und Frauen, die die Wehr unterstützen.

Bei der anschließenden weltlichen Feier rund um das neue Feuerwehrhaus, mitgestaltet vom Musikverein, betonte Pfarrer Hock, es gehe weniger um das Gebäude, sondern um Menschen, die Hilfe leisten und Dienst tun zum Wohl anderer. Hock sprach weiter Segensworte, bevor er die Räume mit Weihwasser besprengte. Bürgermeister Willi Fleckenstein unterstrich, dass die Gemeinde bedarfsgerecht und vor allem zukunftssicher in das neue Haus investiert habe. Allerdings, so der Ortschef: »Die Gemeinde kann nur die Ausrüstung und die Gebäude zur Verfügung stellen. Ohne die Menschen, die ihre Zeit und Kraft einbringen, könnte in Notlagen keine Hilfe geleistet werden.« Unter allen Helfern dankte Fleckenstein besonders dem Kommandanten Stephan Bathon-Pfaff und seinem Stellvertreter Patrick Stenger, die enorm viel Zeit investiert hätten. Auch wenn es ein Kraftakt und nicht immer leicht gewesen sei, »wir haben das gern gemacht«, sagte Bathon-Pfaff.

Die Mühe für das neue Feuerwehrhaus habe sich gelohnt, meinte der Löschtruppen-Chef, denn es sei auch »ein Anlaufpunkt für die ganze Gemeinde«. Wenn etwa der Strom in der Kommune ausfiele, ließen sich vom Feuerwehrhaus Notrufe absetzen. »Es ist ein Leuchtturm für alle Bürgerinnen und Bürger«, schloss Bathon-Pfaff und erhob sein Glas auf das gelungene Projekt.

Glückwünsche und Grußworte sprachen die Landtagsabgeordneten Judith Gerlach (CSU), Martina Fehlner (SPD), und Helmut Kaltenhauser (FDP). Das neue Feuerwehrhaus sei gegenüber dem alten in der Gartenstraße ein »Quantensprung«, meinte Kreisbrandrat Frank Wissel. Geschenke - ein Vesperbrett aus Hafenlohrer Eichenholz , ein besonderes Fahnenband und eine Spende für die Jugendarbeit - überreichte Landrat Alexander Legler (CSU), bevor die Gäste bis in die Nachmittagsstunden feierten und das Gebäude besichtigen. Mächtig Spaß hatten die kleinsten Gäste auf einer Hüpfburg, einem Kinderkarussell und mit elektrischen Mini-Feuerwehrautos.

Zahlen und Fakten: Wiesener Feuerwehrhaus

Das neue Wiesener Feuerwehrhaus besteht aus einer rund 250 Quadratmeter großen, eingeschossigen Fahrzeughalle, die in Stahlbauweise errichtet wurde. Daran angefügt ist ein zweigeschossiges, etwa 11 mal 15 Meter großes Gebäude in Massivbauweise. Laut Bürgermeister Willi Fleckenstein hat die Gemeinde für »das Grundstück und allem Drum und Dran« des neuen Feuerwehrhauses »schlussendlich 1.406.710 Euro für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger in Wiesen und Umgebung« ausgegeben. Ohne die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden der Feuerwehrangehörigen wären die Kosten höher ausgefallen, so Fleckenstein. Die ehrenamtlichen Arbeitsstunden bezifferte Kommandant Stephan Bathon-Pfaff auf »weit über 700«. Das neue Wiesener Feuerwehrhaus und zwei der drei Stellplätze wurden mit insgesamt 135.000 Euro aus öffentlichen Mitteln bezuschusst. dp

09.05.2022
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