Die Kinder können kommen: Kindergartenanbau in Sommerkahl fertig
Main-Echo Pressespiegel

Die Kinder können kommen: Kindergartenanbau in Sommerkahl fertig

Betreuung: Sommerkahl hat jetzt auch eine Kinderkrippe - Bestehendes Gebäude in Anbau einbezogen
Sommerkahl  Wann hier die ers­ten Kin­der rum­to­ben wer­den, ist we­gen des der­zei­ti­gen Lock­downs noch of­fen. Auf je­den Fall ist der neue An­bau am Kin­der­gar­ten in Som­mer­kahl fer­tig. Noch vor Weih­nach­ten, so er­zählt Bür­ger­meis­ter Al­bin Schä­fer (CSU) bei ei­ner Be­sich­ti­gung, ha­be man die Möb­el und Spiel­ge­rä­te ein­ge­räumt.

Dafür wurde der Kindergarten bereits etwas früher vor Weihnachetn geschlossen, "zwei Tage vor dem Lockdown", so Schäfer. Denn die Kindergartenräume im Altbau wurden ebenfalls neu gestrichen und dem neuen Anbau angepasst. Zudem musste die Technik beide Gebäudeteile verbunden werden, etwa die Brandmeldeanlage. Das wäre bei normalem Kindergartenbetrieb nicht möglich gewesen.

Jetzt ist der Kindergarten 145 Quadratmeter größer und bietet bis zu 62 Kindergartenplätze und zwölf Plätze in der Kinderkrippe. Momentan sind noch nicht alle Plätze besetzt. "Die Eltern sind wegen Corona etwas zögerlicher, was Anmeldungen betrifft", hat Bürgermeister Schäfer beobachtet: "Sonst wäre der Kindergarten jetzt sicher schon voll."

Der Bedarf ist da. Bisher waren schon viele Sommerkahler Kinder in der Umgebung untergebracht, etwa im Kindergarten in Blankenbach. Doch der ist inzwischen ebenfalls voll wegen der vielen Zuzüge junger Familien in die Gemeinde. Die Zuzüge von Familien mit Kindern sind auch in Sommerkahl mit dafür verantwortlich, dass der Kindergarten erweitert werden musste. Das sieht man gerade in der Wilhelminenstraße, in der der Kindergarten liegt. Hier wird momentan rege gebaut. "Ich könnte noch etliche Bauplätze verkaufen", sagt der Bürgermeister: "Ich habe nur keinen einzigen mehr."

Ein weiterer Grund für die Erweiterung ist das neue Summenraumprogramm für Kindergärten, das mehr Platz für die Kinder verlangt. So ist jetzt ein Warteraum für die Eltern in Sommerkahl ebenso vorhanden wie ein Abstellraum für Kinderwagen. Beides ist im Summenraumprogamm vorgeschrieben.

Der neue Eingangsbereich mit den Spinden der Kinder bildet gleichsam das Verbindungsteil zwischen dem bisherigen Kindergarten und dem neuen Anbau. Der jedoch nicht so ganz neu ist: Ein großer Vorteil für die Gemeinde war, dass sie ein bereits existierendes Nebengebäude mit anschließender offener Halle für ihr Vorhaben nutzen konnte.

Das massive Nebengebäude beherbergt jetzt den Schlaf- und Wickelraum für die Kinderkrippe, auf dem Fundament der alten Halle wurde der neue Gruppenraum errichtet. Dazu wurde das Fundament noch um sechs Meter verlängert, um den vorgeschriebenen Platzbedarf zu erfüllen. Der Gruppenraum spiegelt dabei die Struktur des früheren Nebengebäudes wider. Die großen Fenster und Außentüren machen ihn sehr licht ist und bieten viele Möglichkeiten, nach draußen zu gehen.

Die Außenanlagen sind noch nicht ganz fertig, das betrifft aber nicht den Außenspielbereich. Auch hier war die Gemeinde tätig, hat zum Beispiel einen neuen Weg ums Haus angelegt, der auch als Bobbycar-Rennstrecke genutzt werden kann.

Dadurch, dass die Gemeinde ein bestehendes Gebäude für den Anbau nutzen konnte, waren die Kosten verhältnismäßig günstig. Rund 400.000 Euro hat der Anbau gekostet, dazu kommen 50.000 Euro für neue Möbel und 60.000 Euro für die Außenanlagen.

Hintergrund: Der Kindergarten in Sommerkahl

Der Kindergarten in Sommerkahl entstand Mitte der 1970er Jahre im ehemaligen Forsthaus. Die Eltern des Kindergartenvereins St. Josef der Caritas übernahmen in Eigenleistung den Innenausbau, die Gemeinde stellte dazu die Baumaterialien bereit. In späteren Jahren wurde der Kindergarten noch einmal mit einem zweigeschossigen Anbau erweitert, der im Erdgeschoss einen Turnraum und darüber einen Gruppenraum umfasst.

2018 übernahm die Gemeinde die Einrichtung vom Kindergartenverein. Hintergrund ist unter anderem, dass es immer schwieriger ist, eine derartige Einrichtung mit mehreren Angestellten ehrenamtlich zu betreiben beziehungsweise Menschen zu finden, die diese Verantwortung übernehmen wollen, so Bürgermeister Albin Schäfer (CSU).

Im April 2019 wurde dann im Gemeinderat beschlossen, den Kindergarten erneut zu erweitern. Im August 2019 waren die Pläne dafür fertig, im Januar 2020 traf der Förderbescheid für die Baumaßnahme ein. Baubeginn war im März 2020. Wäre Corona nicht gewesen, so Bürgermeister Schäfer, wäre man sicherlich zwei Monate früher fertig gewesen, so wurde der Anbau erst zum Jahresende bezogen. joe

07.01.2021
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