Der Turnraum bleibt erhalten
Main-Echo Pressespiegel

Der Turnraum bleibt erhalten

Gemeinderat: Kleinkahl hat die Kindergartensanierung und -erweiterung noch einmal umgeplant - Einstimmig genehmigt
Kleinkahl  Der Mehr­zweck­raum im Kin­der­gar­ten Klein­kahl soll auf je­den Fall er­hal­ten blei­ben, so der Wunsch der Kin­der­gärt­ne­rin­nen und des El­tern­bei­rats. Und ent­sp­re­chend hat der Klein­kah­ler Ge­mein­de­rat am Frei­ta­g­a­bend ab­ge­stimmt. Auch wenn die Ge­mein­de für den Raum bei der Sa­nie­rung des Ge­bäu­des kei­nen Zu­schuss er­hält, weil er dop­pelt so groß ist, wie nach dem Sum­men­raum­pro­gramm für ei­nen Mehr­zweck­raum in Kin­der­gär­ten vor­ge­schrie­ben.

Die Regierung von Unterfranken hatte daher gefordert, den Raum mit einer Mauer zu teilen. Eine Hälfte solle als Gruppenraum genutzt werden, die andere als Speiseraum. Personal und Elternbeirat sprachen sich aber dafür aus, den Raum zu erhalten. In keinem anderen Kindergarten in der Umgebung gebe es einen entsprechenden Raum, der auch für Feste und Aufführungen genutzt werden könnte. Der Bauausschuss schloss sich der Meinung der Kindergärtnerinnen an.

Architektin Margarete Elsässer hat daher noch einmal umgeplant, und den Speiseraum jetzt in einen Raum nahe dem Eingang verlegt. Dies habe auch den Vorteil, dass das Essen nicht durch den ganzen Kindergarten getragen werden müsse. Der geplante neue Anbau für die Kinderkrippe, der praktisch gegenüber dem jetzigen Gebäude entstehen soll, bleibt davon unberührt.

Geschätzt werden die Kosten auf auf rund 3,5 Millionen Euro. Zwei Millionen für die Sanierung des Altbaus, 1,5 Millionen für den Neubau. Florian Hellenthal, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schöllkrippen sah drei Möglichkeiten, dafür Fördermittel zu erhalten. Zum einen könne man über das bayerischen Finanzausgleichsgesetz mit bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten rechnen. Vernünftigerweise kalkuliere man mit 50 Prozent. Was als förderfähig anerkannt werde, erfahre man jedoch erst nach Antragstellung. Hellenthal rechnet hier mit etwa 1,6 Millionen Euro.

Geld gebe es auch über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt, aber das sei »nicht die Welt«. Zudem sei noch ein Sonderinvestitionsprogramm des Freistaats Bayern für die Schaffung zusätzlicher Plätze in Kindergärten und -krippen vorhanden. Dieses sehe 35 Prozent der förderfähigen Kosten pro neuem Platz als Zuschuss vor. In Kleinkahl würden 49 zusätzliche Plätze geschaffen, das wären etwa 514.000 Euro. Somit könnte der Gesamtzuschuss im günstigsten Fall 2,2 Millionen Euro betragen.

Gerade beim Sonderinvestitionsprogramm sieht der Kämmerer aber Probleme: Zum einen muss der Antrag bis 30. Juni 2021 gestellt sein und die Nutzung des Kindergartens bis zum 30. Juni 2023 aufgenommen. Zudem gebe es den Zuschuss nur, so lange noch Geld im Topf ist. Zwar verfüge der Topf noch über Finanzmittel, aber das wüssten andere Gemeinden auch. Einer Gemeinde der VG sei schon gesagt worden, dass ihr Antrag wohl zu spät kommen werde.

Andrea Loy vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft zeigte sich da zuversichtlicher. Die Pläne für Sanierung und Neubau in Kleinkahl seien fertig. "Wir könnten in drei Wochen den Antrag stellen."

Zudem will sie versuchen, bei der Regierung von Unterfranken darauf hinzuwirken, dass der Turnraum doch als förderfähig anerkannt werde. Die Regierung selber habe darauf hingewiesen, dass das Raumprogramm um zehn Prozent erhöht werden könne, wenn es ein sinnvolles pädagogisches Konzept gebe. Daraufhin habe der Kindergarten ein solches Konzept ausgearbeitet. Dieses sei aber abgelehnt worden weil diese Erhöhung eigentlich nur für integrative Kindergärten gedacht sei, so Loy.

Gefallen habe der Regierung das Konzept aber schon, sagte Bürgermeisterin Angelika Krebs (Freie Wähler). Sie werde deswegen auch nicht aufgeben, erklärte Andrea Loy.

22.02.2021
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