Vor der einstimmigen Genehmigung des Etats für das laufende Haushaltsjahr (siehe »Im Überblick«) am Mittwochabend berichtete Schulleiter Harald Scherg, dass ab nächster Woche die regelmäßigen Corona-Schnelltests in den höheren Klassen wegfallen. Gleichzeitig habe er festgestellt, dass es jetzt nach den Osterferien mehr coronapositive Fälle gebe; auch bei den Lehrerinnen und Lehrern. Wegen der Lockerungen sei aber die Hoffnung auf »normale« Abschlussfeiern groß.
Sorgen bereite der bayernweite Lehrermangel: »Sie müssen Werbung machen für unseren Beruf, damit eine bessere Versorgung und Förderung unserer Schülerinnen und Schüler möglich ist«, forderte er die Chefs und Chefinnen der Mitgliedsgemeinden Blankenbach, Geiselbach, Heigenbrücken, Heinrichsthal, Kleinkahl, Krombach, Schöllkrippen, Sommerkahl, Westerngrund und Wiesen auf.
Die Kinder der fünften bis achten Klassen, die mit ihren Familien aus der Ukraine geflohen sind, sollen laut Scherg in Willkommensklassen aufgefangen werden. Verteilt werden sie über eine Steuerungsgruppe des staatlichen Schulamts.
Um den Kindern in diesen Klassen wieder eine Tagesstruktur zu geben, soll sich der Fokus zunächst auf Musik, Kunst und Sport richten. Bei der konzeptionellen Planung soll aber berücksichtigt werden, wenn die Kinder am Homeschooling von Schulen in der Ukraine teilnehmen wollen. Den Kindern in der Willkommensklasse an der Mittelschule in Schöllkrippen könnten dafür die Leihgeräte zur Verfügung gestellt werden.
Eine Schulpflicht mit normalem Unterricht soll erst in drei Monaten gelten. Dafür sollen die Kinder, die dann noch da sind, in den Regelklassen integriert werden. Wie viele das sein werden, sei momentan nicht absehbar: »Die Planungen fürs nächste Schuljahr sind sehr schwierig«, so der Schulleiter. Für die Willkommensklasse sei bereits eine Leiterin gefunden worden. Weitere Helfer - vor allem Übersetzer, damit die ukrainischen Kinder Deutsch lernen können - seien aber willkommen. Schulverbandsvorsitzender Marc Babo (CSU), zugleich Bürgermeister von Schöllkrippen, schlug daraufhin vor, die Helferkreise in den Mitgliedsgemeinden zu vernetzen. Als Kontaktperson bei der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schöllkrippen soll Christoph Lorenz fungieren.
Zu den Details des aktuellen Etats erläuterte VG-Kämmerer Florian Hellenthal, dass noch nicht alle Zuschüsse, die über die Förderprogramme zur Digitalisierung des Unterrichts zugesagt wurden, eingegangen seien. Da aber die geplanten Anschaffungen der Geräte vom Tafelsystem bis zum Notebook weitgehend erledigt seien, müsse nun in den folgenden Haushaltsjahren deren Wartung und Unterhalt berücksichtigt werden. Um vorzusorgen, wenn es dafür keine Förderprogramme mehr gibt, soll laut Babo »ein gewisser Betrag« angespart werden. Deshalb bleibe heuer unter anderem die Schulverbandsumlage nahezu unverändert.
Der Verbandsvorsitzende informierte noch, dass die schulaufsichtliche Genehmigung für den Bau einer neuen Mehrzweckhalle an der Mittelschule vorliege. Die wirtschaftliche Betrachtung habe bestätigt, dass ein Neubau günstiger wäre als die Sanierung der bestehenden Turnhallen. Zudem laufe bereits die Ausschreibung für die Architektenleistung, die wegen der auf sechs Millionen Euro geschätzten Baukosten europaweit erfolgen müsse. Die Kosten obliegen aber nicht dem Schulverband. Sie finden sich im vom Landratsamt genehmigten Etat des Markts Schöllkrippen, nachdem dieser von den Verantwortlichen zum Projektträger bestimmt wurde.
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