Um keine Zeit zu verlieren, soll der Bauantrag für die Feuerwehrerweiterung gleichzeitig mit dem bereits beschlossenen Bauantrag zur Kindergartenerweiterung ausgearbeitet und eingereicht werden. Die Kosten für den Anbau ans Feuerwehrhaus, ein Flachdach-Gebäude, bezifferte Bürgermeister Matthias Müller (CSU) auf rund 395.000 Euro.
Der Anbau soll sich über die gesamte Länge des Feuerwehrhauses erstrecken und hauptsächlich die nach Geschlechtern getrennten Umkleide- und Sanitärräume beherbergen (weitere Details siehe »Hintergrund«). Denn genau ist das große Manko des Bestandsgebäudes: Alle Aktiven ziehen sich bislang gemeinsam in der Fahrzeughalle um.
Das birgt gleich mehrere Nachteile. Zum einen, weil keine Geschlechtertrennung möglich ist. Zum anderen, weil die private, saubere Kleidung nicht von der nach einem Einsatz verschmutzten Einsatzkleidung getrennt werden kann. Und schließlich noch die Gefahrensituation: Denn weil sich die Aktiven zwischen den Fahrzeugen umziehen, die ja auch noch fahrbereit gemacht werden, ist das Risiko, dass sie wortwörtlich unter die Räder kommen, sehr hoch.
Das war sehr eindrucksvoll am Montagabend zu erleben, denn der stellvertretende Feuerwehrkommandant Mike Steigerwald hatte für das Ratsgremium und Frank Wissel, der in Blankenbach seinen ersten Antrittsbesuch als frischgewählter Kreisbrandrat absolvierte, eine Alarmübung vorbereitet. Auf den stillen Alarm per Knopfdruck reagierten 28 der aktuell 33 Aktiven. Geradezu in Windeseile kamen sie nacheinander am Gerätehaus an und zeigten, unter welchen beengten Bedingungen sie sich einsatzbereit machen müssen und schließlich mit den Fahrzeugen ausrücken.
Als die Sitzung anschließend im Bürgersaal fortgesetzt wurde, erklärte Steigerwald, dass bei dieser angekündigten Übung alles in Ruhe abgelaufen sei. »Bei einem richtigen Einsatz ist das Adrenalin deutlich höher und alles läuft noch schneller ab«, sagte er. Worauf Udo Neumeier (CSU) feststellte: »Und dann ist auch die Gefahr höher, dass was passiert.«
Die von Steigerwald erläuterten Planungsdetails, so war sich das Gremium einig, seien »tragbar, finanzierbar und den Bedürfnissen entsprechend«. Der neue Kreisbrandrat bestätigte, dass diese Planung als eher bescheiden zu bezeichnen sei: »Andere Feuerwehren hätten angesichts der aktuellen Situation auf Abriss und Neubau bestanden«, sagte Wissel.
Umziehen zwischen den Fahrzeugen, so erklärte er weiter, würde heute nicht mehr genehmigt werden. Mal abgesehen davon, dass es noch keine Frauen bei der Feuerwehr gegeben habe, als das Gerätehaus vor rund 40 Jahren errichtet worden sei, sei es außerdem inzwischen insgesamt zu klein geworden. Unter anderem, weil hier auch die Ausrüstungsgegenstände zum Hochwasserschutz des Landkreises lagern, da die Feuerwehr Blankenbach zum Zug Hochwasserpumpen gehört. Mit der neuen Planung soll das alles besser werden.
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